Bahá’í erinnern an Ermordung von Glaubensgenossinnen

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Ratingen. Am 18. Juni 2023 hat sich zum 40. Mal der Tag gejährt, an dem die Islamische Republik Iran in einer einzigen Nacht zehn Bahá’í-Frauen auf einem Platz in der Stadt Shiraz erhängt hat. Die Ratinger Bahá’í möchten an dieses Ereignis am Weltfriedenstag erinnern. Am Donnerstag, 21. September, 19:30 Uhr laden sie zusammen mit Amnesty International Ratingen, der Evangelischen Kirche Ratingen und der Volkssolidarität Ratingen zu einer Gedenkveranstaltung im Haus am Turm, Angerstraße 11. Neben einem Bericht über die momentane Situation im Iran wird es auch künstlerische Darbietungen geben. 

Den Bahá’í-Frauen wurde vorgeworfen, dass sie sich weigerten, ihren Glauben zu widerrufen, der die Grundsätze der Gleichberechtigung der Geschlechter sowie der Einheit, Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit fördert.  Die Frauen wurden der Reihe nach gehängt, wobei jede gezwungen wurde, der Hinrichtung der anderen zuzusehen, um sie so zum Widerruf ihres Glaubens zu nötigen. Eine von ihnen war erst 17 Jahre alt, die meisten waren in ihren 20ern. Menschenrechtsorganisationen und die Zivilgesellschaft auf der ganzen Welt waren schockiert und empört über diesen barbarischen Akt der iranischen Behörden. 

Rudolf Schmidt von den Ratinger Bahá’í will die Veranstaltung nutzen, „um auf die immer noch im Iran betriebene Unterdrückung der Bahá’í , aber auch anderen Religionen und die Unterdrückung der Frauen hinzuweisen“. Nach der Hinrichtung dieser zehn Frauen wurden in den folgenden vier Jahrzehnten Hunderte von Bahá’í-Frauen verfolgt und diskriminiert. Nach der islamischen Revolution wurden Bahá’í-Frauen, die in bedeutenden gesellschaftlichen Funktionen des Landes tätig waren, entlassen, verhaftet, gefoltert oder hingerichtet. Diejenigen, die am Leben blieben, wurden von Universitäten, öffentlichen Stellen und praktisch allen Aspekten des gesellschaftlichen Lebens ausgeschlossen.

„Dieser traurige Jahrestag ist auch Gelegenheit, auf die Unterdrückung von Frauen weltweit hinzuweisen“, so Gabi Evers von der Volkssolidarität. In vielen Ländern könne man Versuche feststellen, „die Gleichberechtigung der Frau zurückzuschrauben“, so Evers. Man müsse dazu noch nicht einmal nach Iran oder Afghanistan schauen.  

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