
Ratingen. Jetzt bemängelt auch die Bürger-Union Ratingen (BU) die Interimslösung bei der Dezernatsverteilung in der Stadtverwaltung. Bereits am Dienstag hatte Manfred Evers von der Sozialisten Gruppe Ratingen von einer „Farce bei der Stellenausschreibung“ gesprochen.
In der letzten Ratssitzung wurde einstimmig beschlossen, dass in den kommenden Jahren fünf Beigeordnete die Geschicke der Stadt Ratingen im Verwaltungsvorstand lenken sollen. Dies hält die Fraktion der Bürger-Union für einen richtigen Schritt.
Die vier Fraktionen der CDU, Bündnis 90/Die Grünen, der SPD und der FDP haben in einem gemeinsamen Antrag dem Bürgermeister die Dezernatszuschnitte vorgegeben, die für die Interimslösung größtenteils von ihm auch übernommen wurden. Dies sei eine eher ungewöhnliche Vorgehensweise, denn eigentlich obliegt der Dezernatszuschnitt dem Bürgermeister, heißt es in einer Pressemitteilung der BU. „Es sieht offenkundig danach aus, dass hier bereits im Vorfeld personenbezogene Amtszuschnitte geschaffen werden sollten“, bemängelt die Wählergemeinschaft
„Die Spatzen pfeifen es von den Dächern, dass Patrick Anders Nachfolger des ausscheidenden Beigeordneten Steuwe werden wird“, so Fraktionsvorsitzender Rainer Vogt. Patrick Anders, der seit kurzem persönlicher Referent und kommissarischer Leiter des Bürgermeisterbüros ist, wurde mehrheitlich – gegen die Stimmen der Bürger-Union – Interimsleiter des Dezernats eins.
Die Bürger-Union kritisiert, dass „offenbar bereits zum jetzigen Zeitpunkt Herr Anders als Nachfolger für Herrn Steuwe gesetzt ist“. Gleiches gelte für die weitere vakante Beigeordnetenstelle, auf die die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Anspruch erhoben habe.
Die Fraktion der Bürger-Union spricht sich klar und eindeutig für ein offenes und transparentes Verfahren bei den Beigeordnetenwahlen Steuwe aus. „Einer Kungelei und bereits jetzt feststehenden Nachfolgerregelung treten wir entschieden entgegen“, betont Vogt. Die Bürger dürfen erwarten, dass bei Personalentscheidungen von solch bedeutender Tragweite der jeweils beste und qualifizierteste Kandidat gewählt würde und nicht der mit dem passenden Parteibuch.
Die Bürger-Union erwartet, dass für die Position eines Beigeordneten, der auch das Rechtsamt leiten soll, zumindest wie in einer aktuellen Stellenausschreibung für einen Sachbearbeiter im Rechtsamt die dort von der Verwaltung geforderte Qualifikation (Prädikatsexamen) verlangt wird. Außerdem sollte auch eine mehrjährige Verwaltungs- und Führungserfahrung grundlegende Voraussetzung sein. „Dies gilt im Besonderen für die Stelle eines Ersten Beigeordneten“, heißt es seitens der Bürger-Union