
Ratingen. Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen und Mädchen fand jetzt eine Aktionswoche statt, in der auf das Thema häusliche Gewalt aufmerksam gemacht wurde. Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Ratingen beteiligte sich in Zusammenarbeit mit der städtischen Gleichstellungsbeauftragten an der Verteilung von Weckfrauen in der Innenstadt, das gemeinsame Hissen der Flaggen von „Terre des Femmes“ am Rathaus und an der Geschäftsstelle des SkF und am Fachtag zum Thema Auswirkungen häuslicher Gewalt auf Kinder.
Warum die öffentliche Aufmerksamkeit und Aufklärung auf das immer noch tabuisierte Thema häusliche Gewalt notwendig ist, zeigen die jährlichen Kriminalstatistiken des Bundeskriminalamtes zur Partnerschaftsgewalt. Seit einigen Jahren ist aus jenen Statistiken ein besorgniserregender Trend zu vernehmen, der die Zunahme von Partnerschaftsgewalt bestätigt. Die geschätzte Dunkelziffer ist noch weit höher. Laut einer EU-weiten Erhebung „Gewalt gegen Frauen“ der europäischen Grundrechteagentur, hat jede vierte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt durch ihren Partner oder Ex-Partner erlebt. Auch die Auswertung der Statistik aus dem ersten Lockdown-Jahr verzeichnet die lange befürchtete Zunahme von Partnerschaftsdelikten um ganze 4,9 Prozent. Auch hier ist die Dunkelziffer zu beachten, die unter den pandemiebedingten Umständen von Kontaktbeschränkungen und Lockdown und den damit verbundenen wenigen Möglichkeiten für das Aufsuchen von Hilfeeinrichtungen, vermutlich weit höher liegt.
Die Zahlen machen deutlich, dass unterstützende Angebote für Frauen wichtiger denn je sind. Daher fühlt sich der SkF Ratingen dem Entgegenwirken von Gewalt in Partnerschaftsbeziehungen besonders verpflichtet. Das kreisweiten Angebot „LoGe – Leben ohne Gewalt“ begleitet und unterstützt Frauen aus von Gewalt geprägten Beziehungen, hin zu einem gewaltfreien und sicheren Leben. Dabei haben die Frauen die Möglichkeit in ihrer eigenen Wohnung ambulant beraten zu werden oder eine Wohnung des SkF Ratingen zu beziehen und damit gleichzeitig umfassendere Begleitung und Unterstützung zu erhalten.
Die Verarbeitung der Trennung und der häuslichen Gewalt, die Klärung der finanziellen Situation und der stetige Prozess der Verselbstständigung ist oft ein längerer Weg, der von den betroffenen Frauen viel Kraft und Geduld abverlangt. Sprachbarrieren, mangelnde Systemkenntnis sowie die existenzielle Ungewissheit erschweren vielen Frauen den Schritt zur Trennung.
Das Wohnprojekt „LoGe“ bietet in dieser, zumeist von Zweifeln und Unsicherheiten geprägten Zeit, die Möglichkeit, Frauen und deren Kinder in einem sicheren häuslichen Umfeld zu begleiten und ihnen eine verlässliche Stütze auf dem Weg in ein selbstbestimmtes und gewaltfreies Leben zu sein.
Das Beratungsangebot LoGe ist wie folgt zu erreichen:
Shouwmiya Gnanasampanthan: shouwmiya.gnanasampanthan@skf-ratingen.de
Mobil: 0178 8899 2340, Telefon: 02102/ 7116 506
Anita Rösener: anita.rösener@skf-ratingen.de
Mobil: 0157 3240 3634, Telefon: 02102/ 7116 506
Mehr Information unter www.skf-ratingen.de