30 Jahre deutsch-polnische Freundschaft

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Ratingen/Düsseldorf. „Das deutsch-polnische Verhältnis ist wohl nicht das einfachste Kapitel der bilateralen Politik aber es macht Freude, es mitzugestalten. Denn auf zivilgesellschaftlicher Ebene oder beispielsweise beim Austausch der kulturellen oder wissenschaftlichen Einrichtungen sind wir schon sehr weit vorangeschritten. Das hat unsere internationale, wissenschaftliche Konferenz am vergangenen Wochenende klar aufgezeigt“, sagt der Vorsitzende der Stiftung Haus Oberschlesien vor den Hintergrund des 30. Jubiläums des deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrages.

Am 17. Juni 1991 haben Ministerpräsident Jan Bielecki und Bundeskanzler Helmut Kohl das wegweisende Dokument der deutsch-polnischen Freundschaft in Bonn unterzeichnet. Und so passt es ganz gut, dass genau an diesem 17. Juni in diesem Jahr die Partnerschaftserklärung zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen und der oberschlesischen Woiwodschaft Schlesien in Düsseldorf erneuert wurde. Einen wichtigen Punkt der Zusammenarbeit beider Regionen, die sich insbesondere durch die industrielle Prägung sehr ähneln, ist die Kultur und Jugendarbeit. Stiftungschef Sebastian Wladarz, der in Ratingen auch im Stadtrat sitzt, hat am anschließenden Empfang teilgenommen und ist sich sicher: „Die Partnerschaft mit Polen ist auch für Ratingen eine große Chance. Wir haben in beiden Ländern die Aufgabe, die gemeinsame Geschichte den nachfolgenden Generationen näherzubringen. Oberschlesien eignet sich dafür als ehemalige deutsche Provinz und multiethnische Grenzregion hervorragend.“

Mit dem Oberschlesischen Landesmuseum und der Zusammenarbeit mit dem Museum der Stadt Gleiwitz aber auch der Schulpartnerschaft der Liebfrauenschule mit der Gleiwitzer Edith-Stein-Schule habe man sehr gute Anknüpfungspunkte, eine vitale deutsch-polnische interkommunale Zusammenarbeit zu entwickeln. „Perspektivisch ist es denkbar, auch unsere französischen Partner einzubinden und Projekte im Rahmen des so genannten Weimarer Dreiecks (Deutschland-Frankreich-Polen) zu gestalten. Bereits in diesem Jahr hat das Europaministerium des Landes das NRW-Frankreich-Polen-Jahr initiiert und fördert trilaterale Unternehmungen“, unterstreicht Wladarz. Ratingen sei eine weltoffene Stadt mit Weltunternehmen, sagt der Stiftungschef, „und deshalb denke ich, dass eine Stärkung im Bereich Städtefreundschaften den internationalen und weltoffenen Charakter unserer Stadt unterstreichen würde“.

Die Regionalpartnerschaft Nordrhein-Westfalens mit der oberschlesischen Woiwodschaft Schlesien besteh seit mittlerweile 21 Jahren. Die Stiftung Haus Oberschlesien und das Oberschlesische Landesmuseum sind über die Patenschaft des Landes über die Landsmannschaft der Oberschlesier als institutionelle Partner eingebunden.

Generalkonsul der Republik Polen Jakub Wawrzyniak (von links), Marschall der Woiwodschaft Schlesien Jakub Chełstowski und Stiftungsvorstandsvorsitzender Sebastian Wladarz (Foto: privat)