Literatur: Der Tätowierer von Auschwitz

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Heather Morris, in Neuseeland geborene Drehbuchautorin, lernt 2003 Lale Sokolov kennen. Zwischen beiden entwickelt sich eine Freundschaft und Sokolov erzählt ihr seine Lebensgeschichte, die sie zuerst als Bühnenstück und anschließend als Buch aufschrieb.

Im Jahre 1942 werden alle Familien in Krompachy, Slowakei, aufgefordert ein 18-jähriges oder älteres Kind zur Arbeit für die Deutschen abzustellen. Lale Sokolov meldet sich freiwillig, um seine Familie zu schützen. Im Ausgehanzug und mit Bargeld ausgestattet landet er in einem der vollgestopften Viehwagons, in denen die Juden nach Auschwitz transportiert werden. Schon auf der Fahrt ahnt er, dass es sich nicht um eine Arbeit im üblichen Sinne handeln wird. Nach einer schweren Typhuserkrankung sehr geschwächt, wird er für die leichte Arbeit des Tätowierers eingeteilt. Zusammen mit einem anderen Mitgefangenen tätowiert er den Neuankommenden eine Häftlingsnummer in den Unterarm. Bei dieser Gelegenheit lernt er Gita kennen und verliebt sich auf den ersten Blick in die junge Frau.

In seiner Sonderfunktion stehen ihm einige Vergünstigungen zu. Diese nutzt er, um zusätzliche Nahrung zu organisieren und die Unmenschlichkeit des Lagers zu bekämpfen. Sein Glaube an Liebe, Menschlichkeit und Mut lassen ihn und seine große Liebe durchhalten und überleben.

Morris erzählt Sokolovs Geschichte mit vielen Details aus dem Lagerleben, die für den Leser teilweise nur zu ertragen sind, weil ja von Anfang an bekannt ist, dass zumindest Sokolov überlebt hat. Gerade jetzt, in einer Zeit da immer mehr Menschen auf Nationalismus setzen, sollte man dieses Buch lesen. Es schildert eindringlich, welche Auswüchse Rassismus und Nationalismus unter dem Naziregime hervorbrachten.

Wir haben das Buch aus England geschickt bekommen und im Original gelesen. Es ist aber auch auf deutsch erhältlich.

Heather Morris; Der Tätowierer von Auschwitz
Taschenbuch, Piper Verlag, ISBN 978-3-492-06137-7

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