DA40: nur ein Rohr

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Lintorf. Ein unscheinbares Kunststoffrohr mit einem Außendurchmesser von 40 Millimetern. Muss dieses Rohr jedoch aus irgendeinem Grund repariert oder ausgewechselt werden, wird die Bewältigung des täglichen Lebens, auch in Lintorf, auf eine harte Probe gestellt. Bei diesem Rohr handelt es sich nämlich um die Trinkwasserleitung eines Einfamilienhauses.

Während der Reparaturarbeiten musste die Trinkwasserzufuhr natürlich abgesperrt werden. Die Hausherren wurden rechtzeitig informiert und gebeten sich einen großzügigen Wasservorrat bereit zu stellen. Also wurden alle verfügbaren Eimer und in der Küche zahlreiche Krüge und Flaschen mit Wasser gefüllt. Was sollte jetzt also noch schief gehen? Doch nach dem Morgenkaffee begann es schon schwierig zu werden. Wie reinigt man einen Milchaufschäumer von den leicht schmierigen Milchresten ohne fließendes Wasser? Eine mühsame Angelegenheit, die doppelt so lange wie normal dauerte. Anschließend dann die Hände waschen – auch recht kompliziert, denn nur beim ersten Mal war das Wasser im Eimer ja noch wirklich sauber und das Handtuch zum Abtrocknen hing leider auch etwas weit weg. Auch das Kochen wurde zum Abenteuer, da man doppelt so viele Utensilien wie üblich benötigte. Schließlich konnte man den Löffel, auf dem gerade noch Essig in die Salatsauce gegeben worden war, nicht mal eben kurz abspülen, um dann damit in den Joghurtbecher zu tauchen. Wie gut, dass die Spülmaschine die schmutzigen Werkzeuge bereitwillig aufnahm und nicht alles offen in der Küche herumliegen musste. An den Gang zum stillen Örtchen mochte man gar nicht erst denken und hoffte ihn aufschieben zu können, bis das Wasser wieder sprudelt.

Für die Mitarbeiter der Stadtwerke ein paar Handumdrehungen und das Wasser läuft nicht mehr. Mit ihrem, durchaus auch körperlichen, Einsatz sorgen sie dafür, dass das rund 400 Kilometer lange Leitungsnetz in Ratingen instand gehalten wird. Die Versorgung in Lintorf, wie in Breitscheid, Hösel und Eggerscheidt auch, erfolgt dabei über zugekauftes Wasser von der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft.  In diese Stadtteile werden insgesamt etwa zwei Millionen Kubikmeter Wasser geliefert. Wie für Strom, Erdgas oder Fernwärme wird auch beim Wassernetz auf größtmögliche Versorgungssicherheit geachtet. In Notfällen stehen aber Hochbehälter, Notbrunnen oder Noteinspeisungen benachbarter Versorgungsunternehmen zur Verfügung. So ist bei einem größerem Rohrbruch meist nur das direkte Umfeld, zum Beispiel eine Straße, betroffen während der Rest des Netzes weiter versorgt werden kann.

Inzwischen ist das Rohr im Vorgarten ausgetauscht und der Anschluss im Keller auch erneuert. Ein paar gurgelnde Töne und schon fließt das Wasser wieder aus allen Rohren. Da bewahrheitet sich einmal wieder die alte Lebensweisheit, dass man Dinge erst zu schätzen weiß, wenn man sie nicht mehr hat.

Mehr Information zu den Stadtwerken und zum Lintorfer Wasser

 

 

 

 

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